Der erste deutsche Soroptimist International Club wurde am 13. Januar 1930 in Berlin gegründet.
Initiatorin war die Chirurgin Dr. Edith Peritz. Der Club hatte schon bald um die vierzig Mitglieder und etablierte sich als Teil des kulturellen Lebens.
Schon in der Gründungsphase von SI Deutschland spielte der Netzwerkgedanke eine entscheidende Rolle. Es begann mit einem beruflichen Netzwerk zwischen der französischen Chirurgin Suzanne Noel, die 1925 den ersten SI-Club in Paris gründete und der deutschen Chirurgin Edith Peritz, wodurch es 1930 zur Gründung des ersten Clubs in Berlin unter dem Namen „SI-Club Berlin - Club berufstätiger Frauen“ kam. Man traf sich zu Vorträgen über Kultur, Kunst und Zeitfragen, heute unter dem Begriff „gesellschaftspolitisch relevante Themen“ subsumiert. Und man suchte 12 Jahre nach dem Krieg den Kontakt zum Ausland.
Ein Club mit internationalen Verbindungen und zahlreichen Clubschwestern jüdischer Herkunft passte aber nicht in die Ideologie des Nationalsozialismus und konnte daher ab 1933 nicht mehr offiziell als Club fungieren. Man traf sich zwar weiterhin regelmäßig in telefonisch unverdächtiger Einladung zum „Kränzchen“. Viele jüdische Clubschwestern mussten damals emigrieren, einige konnten von Clubschwestern versteckt werden, einige konnten aber auch nicht gerettet werden.
1951 erfolgte durch Fürsprache von dänischen und niederländischen Clubschwestern die Neugründung des Berliner SI-Clubs und 1952 mit Gründung des zweiten Clubs in Frankfurt die Bildung der Deutschen Union. Damit auch im gleichen Jahr die offizielle Teilnahme am Weltkongress in Kopenhagen.
1963 wurde von der damaligen Unionspräsidentin Leni Neuenschwander der Soroptimist-Hilfsfonds gegründet, der seither von den deutschen Clubmitgliedern mit 15,00 € pro Jahr finanziert wird. Der Verein unterstützt u. a. die Aus- und Weiterbildung von Frauen und Mädchen, sowie die Internationale Verständigung.
Anfang der 70iger Jahre hatte die Deutsche Union erst 22 Clubs, aber trotzdem wurde erstmals eine deutsche Clubschwester - Sigrid Oechelhäuser - zur Europäischen Föderationspräsidentin gewählt.
Mit dem Fall der Mauer 1989 wuchs die Zahl der deutschen Clubs auch in den neuen Bundesländern sprunghaft an, die erste Clubgründung dort erfolgte 1993 in Dresden.
Thematisch bildeten in den Anfangsjahren - sicherlich auch aus den Folgen des 2. Weltkrieges - soziale Fragen einen Schwerpunkt der Clubarbeit. Durch den gesellschaftlichen Umbruch insbesondere in den letzten 20 Jahren haben sich die Clubs der Deutschen Union auf die neuen Entwicklungen in der Gesellschaft eingestellt. Auch heute stehen wieder aktuelle Fragen der Zeit im Vordergrund, die ein aktives gesellschaftspolitisches Engagement in den Mittelpunkt der Clubarbeit stellen. Dies lokal - national - international mit dem Ziel, die Gesellschaft entscheidend mitzugestalten. Aufgabe ist, Frauen und Mädchen zu helfen, die von ihnen angestrebten Ziele verwirklichen zu können und eine gleichberechtigte Stimme auf allen Ebenen der Gesellschaft zu haben.
Viele Clubschwestern haben auch für ihr soroptimistisches Engagement das Bundesverdienstkreuz bekommen, darunter aus jüngerer Zeit unsere Past-Präsidentinnen von SI Deutschland: Hanne von Schaumann-Werder, Heide Ibach und Ulrike Schnell.
Europäische Föderationspräsidentinnen aus Deutschland waren: Sigrid Oechelhäuser, Charlotte von Loeper, Gisela Freudenberg und Kathy Kaaf (2011 - 2013).
Aktuell hat Soroptimist International Deutschland 212 Clubs mit mehr als 6.500 Mitgliedern. (Stand: Dezember 2015)
Aktuelles Projekt der Europäischen Föderation ist:
Aktuelle Projekte Soroptimist International Deutschland: